David Engels, ein belgischer Althistoriker und Inhaber des Lehrstuhls für Römische Geschichte an der Universität libre de Bruxelles, hat ein neues Buch mit dem Titel „Was tun?“ veröffentlicht. Hier die Selbstbeschreibung des Verlages:
Der Westen ist am Ende. Es ist spät, wahrscheinlich sogar schon zu spät, um noch eine andere Richtung einzuschlagen, und niemand weiß, was aus dem Zusammenprall zwischen dem politisch korrekten Denken und der Wirklichkeit entstehen wird. Und trotzdem müssen wir weiterleben: leben mit dem Niedergang Europas; leben mit der Gewissheit, dass morgen schlimmer sein wird als heute; leben mit dem Wissen, dass die Tage der abendländischen Zivilisation, so wie wir sie heute kennen, gezählt sind. Was tun? Wie unser tägliches Leben ausrichten; wie uns trotz allem in die Zukunft hineinversetzen; und vor allem – wie unseren Nachfahren unser bedrohtes Erbe weitergeben? Dies sind einige der Fragen, auf welche dieses Brevier einige ebenso praktische wie realistische Antworten zu geben versucht.
Der Schriftsteller Michel Houellebecq, der 2010 den wichtigsten französischen Literaturpreis, den Prix Goncourt, erhalten hat, bemerkt zu diesem Büchlein:
»Als ich „Was tun?“ las, ist mir der seltsame, sogar unpassende Gedanke gekommen, dass Nietzsche, wenn er heute lebte, vielleicht der erste wäre, der eine Erneuerung des Katholizismus wünschen würde. Während er damals hartnäckig das Christentum als eine ›Religion der Schwachen‹ bekämpfte, würde er heute einsehen, dass die ganze Kraft Europas in jener ›Religion der Schwachen‹ begründet war, und dass Europa ohne sie verloren ist.«
Lohnt sich das Buch – ja ganz sicher. Man darf sich nicht zu viel erwarten, aber man kann bei der Lektüre seine Gedanken ordnen, für sich selbst über Zukunftsperspektiven nachdenken, auch oder gerade wegen der schweren Zeit, die auf uns zukommt.
Für junge Leute, die nach Lebensperspektiven suchen, könnte das Buch eine wichtige Anregung sein, schlicht eine Antwort auf die Frage: Was tun?
Beitrag von Ernst Gradl, Kreisrat, Architekt