Christian, Sedlmeir, AfD-Stadtrat in Mindelheim, stellte folgenden Antrag:

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Dr. Winter,
das Kinderhospiz St. Nikolaus begleitet und unterstützt Familien mit unheilbar und lebensverkürzend erkrankten Kindern und Jugendlichen in der Krankheits- und Sterbensphase sowie in der Trauer.
Nach der Diagnose, „Ihr Kind ist unheilbar und lebensverkürzend erkrankt“ bricht für viele Familien eine Welt zusammen. Sie fühlen sich oft allein gelassen und wissen nicht, wie ihr Alltag weiter funktionieren soll. Die neue Situation bedeutet auch Abschied von Lebensideen und Zukunftsplänen.
Immer mehr bringt die Betreuung der erkrankten Kinder die Eltern an die Grenzen ihrer physischen und psychischen Belastbarkeit. Der Verlust kommt auf Raten. Eltern müssen über Jahre hilflos zusehen, wie ihr Kind nach und nach alle erlernten Fähigkeiten wieder verliert. „Man freut sich auf sein
Kind, dann kommt irgendwann die Diagnose und man fällt erst einmal völlig in den Keller“, berichtet ein Vater.
Im Kinderhospiz können Eltern durchatmen, sich mit anderen Eltern austauschen, das schwere Schicksal gemeinsam tragen und sind für kurze Zeit von der Betreuung entlastet. Ohne die regelmäßigen Besuche im Kinderhospiz wäre der Alltag für die Eltern kaum zu bewältigen. Die
erkrankten Kinder werden nach Absprache mit den Eltern betreut und gepflegt. Individuell abgestimmt auf das erkrankte Kind werden verschiedene Therapien angeboten. Im Vordergrund steht, was das
Kind alles kann, nicht, was es nicht kann.
Der Auftrag des Kinderhospiz-Teams ist es, trotz der Schwierigkeiten und Handicaps, die Ressourcen der erkrankten Kinder zu fördern, wohlwissend, dass jederzeit die nächste Krise kommen kann. Aber dazwischen soll etwas passieren, was den Tag schöner macht. Die Angebote für die Geschwister
erstrecken sich auf viele Projekte, die eine Möglichkeit bieten, Gefühle in einem ganzheitlichen, künstlerischen und körperzentrierten Rahmen zum Ausdruck zu bringen.
Das Kinderhospiz St. Nikolaus ist ein Ort voller Lachen, bunter Farben, Familienzusammenhalt und
besonderen Momente. Mitten im Wohngebiet steht das farbenfrohe Haus mit einem großen Garten mit
Spielgeräten für die Kinder. Knapp 700 Familien waren bisher zu Gast.
Die Süddeutsche Kinderhospiz-Stiftung ist Trägerin des Kinderhospizes St. Nikolaus.

Der Vorstand des Fördervereines Kinderhospiz im Allgäu e.V. hat sich als Stifter im Dezember 2007 zu dieser bevorzugten Form der langfristigen Sicherung seines Kinderhospizes entschieden. Konform ihrer Satzung unterstützt die Süddeutsche Kinderhospiz-Stiftung unmittelbar Familien mit unheilbar und lebensverkürzend erkrankten Kindern und Jugendlichen und fördert darüber hinaus die ambulante Kinderhospizarbeit in Bayern und Baden-Württemberg sowie die Aus-, Fort- und Weiterbildung aller,
die in der Kinderhospizarbeit tätig sind.
Es gibt derzeit in Deutschland keine kostendeckende Finanzierung für Kinderhospize.
Die Krankenkassen bezuschussen 28 Tage Aufenthalt in einem Kinderhospiz pro Jahr, jedoch nur für das erkrankte Kind – die Eltern und Geschwister werden dabei nicht berücksichtigt. Die „Süddeutsche Kinderhospiz-Stiftung“ und der Förderverein „Kinderhospiz im Allgäu e.V.“ sind die finanzielle Basis
und daher auf Spenden und Zustiftungen angewiesen.

Aufgrund dieser Fakten beantrage ich, das Kinderhospiz St. Nikolaus jährlich finanziell mit einem Betrag „X“, der vom Stadtrat Mindelheim noch festzulegen ist, zu unterstützen. Damit haben wir die Möglichkeit, das Leid der Kinder und deren Eltern hoffentlich etwas zu lindern und damit die wirklich mehr als wertvolle Arbeit des Kinderhospizes wirksam zu unterstützen.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Sedlmeir