Am 15.03.2021 habe ich im Namen der AfD Fraktion im Bauausschuss folgenden Antrag gestellt: „Im Zuge der Geschossaufstockung des Landratsamtes soll ein baukünstlerischer Wettbewerb ausgeschrieben werden. Dieser soll die Aufstockungsmaßnahme, die Integration dieser Aufstockung in den Bestandsbau im Bereich der Treppenräume und öffentlichen Flure beinhalten und zusätzlich für die Außengestaltung der Gesamtmaßnahme geeignete Vorschläge erbringen. Die Kosten für diesen Wettbewerb sollen maximal 1,5% der Bausumme ausmachen.“

Bei der Bitte um einen Begründung, habe ich deutlich gesagt, dass im Zuge der Corona-Krise auch die bildende Kunst in der Krise ist. Museen sind geschlossen und Vernissagen abgesagt        . Da wäre es vor diesem Hintergrund angezeigt, nicht nur die Gebäudeaufstockung des Landratsamtes möglichst preisgünstig zu bauen, sondern gerade jetzt verstärkt die Kunst mit einzubeziehen.

Alleine die symbolische Signalwirkung, dass die Kommunalpolitik hier ein Zeichen setzt und einen Wettbewerb initiiert, hätte ein optimistischer Blick in die Zukunft sein können. Man hätte den Antrag abändern, man hätte gemeinsam hier eine Initiative erarbeiten können, aber nein – erst mal war es wichtig den Antrag der AfD abzulehnen.

„Den Künstlern wird geholfen durch Geldleistungen oder Grundsicherung“, musste ich da hören.

Der Gedanke, dass selbstständig tätige Künstler keine Almosen wollen, sondern eine aktive Mitgestaltung einfordern und hier Chancen brauchen, schien außer mir keinem gekommen zu sein.

Schade – aber ich bin zumindest zuversichtlich, hier etwas angestoßen zu haben. Ist ja schon öfter vorgekommen, dass nach einem zurückgewiesenen AfD-Antrag, ein ähnlicher Antrag von einer anderen Partei eingebracht wird.

Man muss nur einen Blick auf und in das bestehende Landratsamt werfen, dann dürfte klar sein, dass hier ein gestalterischer Bedarf gegeben ist, wenn man nicht auf ewig in den 1970er Jahren festhängen will.

Generell wird übrigens im Bauausschuss über das Thema Wettbewerb insbesondere den Architektenwettbewerb bei neuen kommunalen Bauaufgaben nachgedacht.

Es ist zu hoffen, dass auch hier mit an den Kunstwettbewerb gedacht wird.

Abschließend möchte ich deutlich machen, dass bei kommunalen baulichen Maßnahmen der öffentlich ausgeschriebene Wettbewerb, eine breite Öffentlichkeit herstellt und durch einen Wettbewerb von Anfang an Transparenz da ist, höhere Qualität ermöglicht wird und letztlich demokratischen Strukturen gestärkt werden. Ernst Gradl, Kreisrat