Aufarbeitung der Zeit des Nationalsozialismus in Mindelheim

Sind 344000€ für die Aufarbeitung der NS-Zeit in Mindelheim zu viel?

Am 12. Dezember 2022 hatte der Stadtrat einstimmig beschlossen, das Institut für Zeitgeschichte zu beauftragen, die Zeit zwischen 1920 und 1950 in Mindelheim aufarbeiten zu lassen. Die Kosten dafür werden mindestens 344.000 € betragen. Eine stattliche Summe in Zeiten hoher Inflation und angespannter kommunaler Haushalte.

Zurecht stellte unser Stadtrat Christian Sedlmeir die Frage, ob die hohen Kosten den Nutzen rechtfertigen, zumal es ja schon über diese Zeit ein sehr gutes Buch mit dem Titel „Mindelheim im 20. Jahrhundert“ gibt, das Dr. Berndt Michael Linker vor einigen Jahren verfasst hat.

Was bezweckt man eigentlich mit so einer erneuten Untersuchung der NS-Zeit in Mindelheim?

Will man willfährige Personen aus dieser Zeit an den Pranger stellen?

Nun, dazu gehört heutzutage wirklich nicht mehr viel Mut, da der betreffende Personenkreis nicht mehr lebt. Außerdem gehört die Zeit des Prangers in das Mittelalter und sollte nicht als „medialer Pranger“ wieder seine Auferstehung feiern!

Sollen Straßenumbenennungen hier ihre Rechtfertigung finden?

Dazu braucht man nicht eine so hohe Summe ausgeben! Es steht dem Stadtrat frei, Straßen einen anderen Namen zu geben. Zudem wird es nur wenige Personen geben, die erkennen können, welche Straßennamen in Mindelheim einen Bezug zur NS-Zeit haben.

Will man demonstrieren, wie hoch erhaben unser heutiges Denken gegenüber dem damaligen Zeitgeist war?

Auf hohem moralischem Ross zu sitzen führt in der Regel zur Blindheit gegenüber den eigenen Verfehlungen. Es sei hier nur daran erinnert, dass in unserem Land völlig legal jedes Jahr mehr als 100.000 ungeborene Menschen im Mutterleib getötet werden! Wie werden das wohl künftige Generationen beurteilen?

Man muss aus der Geschichte lernen!

Diese schon inflationär benutzte Redewendung verkennt grundlegende Erfahrungen.

Der Teufel kommt niemals zweimal durch die gleiche Türe herein! Darum stellt sich vielmehr die Frage, ob er heute nicht im Gewand einer ökosozialistischen, genderlastigen Ideologie, verbunden mit realitätsfernen humanistischen und universalistischen Idealen hereinkommt.

Wer aus der Geschichte lernen will, braucht große Lebenserfahrung, ein gutes bis sehr gutes Geschichtswissen und ein tiefes Verständnis für die wahren Antriebskräfte im Menschen. Der Personenkreis, der diese Kriterien erfüllt liegt wohl eher im Promillebereich und er braucht keine erneute teure Untersuchung.

Was lernt denn die große Masse, einschließlich der sie vertretenden Politiker, aus der Geschichte?

Jeder, der nicht dem Zeitgeist folgt und dazu noch konservativ bzw. patriotisch ist, wird heute als Nazi beschimpft!!

Soll das alles sein, was wir aus der Geschichte lernen?