Gestern, am 18.03.24, war kein schöner Tag für uns, denn im Kreistag Unterallgäu bei der Haushaltsdebatte kann es zu einem Eklat.
Unser Fraktionsvorsitzender Wolfgang Reitinger trug die Haushaltsrede der AfD vor und während seiner Rede standen zuerst die Kreisräte der Grünen mit der ÖDP auf, hielten ein Schild hoch mit der Aufschrift „Nie wieder ist jetzt“ und protestierten gegen unseren Vortrag zum Haushalt.
Gehen wir zuerst einmal auf den Vortrag von Frau Lisa Steber, der Fraktionsvorsitzenden der Grünen ein. Gut gelaunt präsentierte Frau Steber uns die zukünftigen Aufgaben, die nach Ansicht der Grünen für das Unterallgäu zu leisten sind. Windräder bauen, Solarzellen auf die Dächer und zuversichtlich vorwärts in die „Große Transformation“. Der Landrat braucht noch ein Elektrodienstfahrzeug und mit ein paar weiteren Funktionärsstellen für die Integration all der Menschen, die vor Krieg, Not und Elend fliehen, klappt es auch mit den dringend benötigten Fachkräften, die an allen Ecken und Enden fehlen.
Auch die anderen Fraktionsvorsitzenden von CSU über Freie Wähler etc. waren entschlossen, das Narrativ, dass es nur kleinere aber gut zu bewältigende Probleme gibt, nicht in Frage zu stellen.
Doch mit Wolfgang, das merkten alle und es war ihnen zutiefst unangenehm, klang ein anderer Ton an, ein dunkler und sorgenvoller Sound war im Kreistag, und die Stimmung sank.
Ruhig und deutlich rüttelte unser Fraktionsvorsitzender an zwei Tabus, erstens am Konsens der CO2-Ideologie, der nicht in Frage gestellt werden darf, und zweitens das Hinterfragen der unbegrenzten Einwanderung.
Nach ein paar kritischen Sätzen zur Asylthematik erfolgte die Inszenierung „Nie wieder ist jetzt“.
Auf dem Plakat war auch noch ein Davidstern. Wieso dieser Stern da abgebildet war, ist mir unverständlich, denn es dürfte in der AfD Unterallgäu niemanden geben, der nicht entsetzt ist über die terroristischen Angriffe der Hamas in Israel.
Es ist ziemlich schräg, wenn man uns vorwirft, dass wir thematisch Probleme ansprechen, die nicht in eine regionale Haushaltsrede gehören, während die sogenannten Protestierenden Themen aufzeigen, die ganz sicher nichts mit der Debatte im Kreistag zu tun haben.
Es ist dem Landrat Eder hoch anzurechnen, dass er dafür gesorgt hat, dass Wolfgang Reitinger seinen Vortrag halbwegs zu Ende ausführen konnte.
Ich stelle mir schon die Frage, wieso die Wut auf uns immer größer wird.
Meines Erachtens geht es uns, um hier mal ein allgemeines Beispiel anzuführen, wie einem Teilnehmer an einer Wandergruppe, die bereits 50 Kilometer in die falsche Richtung gegangen ist. Die Führung der bereits etwas erschöpften Gruppe, hier eine Dame der Grünen, macht mit einer gekünstelten Fröhlichkeit deutlich, dass man nur noch den nächsten Hügel hochklettern muss, aber dann wird alles gut, der Strom wird bald günstig, die misstrauisch beäugten Fremden werden fleißige und freundliche Nachbarn, die vor CO2 gerettete Welt atmet auf und mit Fahrrad und Flexi-Bus zeihen wir einer sonnigen Zukunft entgegen.
Und was haben wir anzubieten?
Den langen und beschwerlichen Weg zurück an den Ausgangspunkt bevor wir uns verirrt haben.
Das hört keiner gerne.
Leider können wir davon ausgehen, dass auch der nächste Hügel mühselig erklommen wird und gezwungenermaßen werden wir in der kommenden Ödnis vor dem nächsten Berg unsere Mahnung wiederholen müssen, dass wir umkehren sollten.
Zuletzt ein paar persönliche Anmerkungen, die mir während dieses Eklats durch den Kopf gingen, während Wolfgang einerseits ruhig, aber auch mit zitternden Händen neben mir seinen Vortrag hielt.
Meine Vorfahren sind mütterlichseits aus Messina. Die Meerenge von Messina zwischen dem italienischen Festland und der Insel Sizilien war in der Antike ein gefährliches Fahrwasser. Dort lauerten in der Sage auf gegenüberliegenden Felsen die Meerungeheuer Skylla und Charybdis.
Unser kleines immer noch halbwegs demokratisch regiertes Segelboot hat bereits Schlagseite zum linken Felsen und wir AfDler lehnen uns kräftig nach rechts heraus.
Heute im Kreistag hat man gesehen, dass manche uns gerne aus dem Schiff geschmissen hätten.
Sie sollten gewarnt sein, denn ohne uns wird das Schiff am linken Felsen zerschellen und dort lauert dann das Meerungeheuer Skylla und verschlingt die noch Überlebenden.
An Alle herzliche Grüße, eine schöne und besinnliche Osterzeit.
Erlebt mal, so wäre meine Empfehlung, die Osternachtsmesse, denn das ist der wichtigste und schönste Gottesdienst der christlichen Kirche.
Herzlichst,
Ernst Gradl
Kreisrat Unterallgäu