Sehr geehrter Herr Landrat Eder,
zum ersten Mal seit der Wiedervereinigung gab es am 10. September 2020 einen nationalen Warntag.
Bundesweit wurden Warn- und Alarmsysteme für den Katastrophenfall getestet.
Der Warntag ist ein Probelauf aller Warn- und Alarmsysteme für den Ernstfall.
Im Landkreis Unterallgäu ist das nicht möglich gewesen, weil wir keine Sirenen zur
Bevölkerungswarnung mehr haben. Es sind nur noch Sirenen vorhanden, mit der die Feuerwehren
durch die ILS (Integrierte Leitstelle in Krumbach) zu Einsätzen alarmiert werden.
Wie ganz klar zu erkennen war, besteht ohne Sirenen keine Möglichkeit, die Bevölkerung rechtzeitig
vor Gefahren (Brand, Starkregen/Hochwasser, Sturm, Gefahrgutunfall, etc…) zu warnen. Die
vorhandenen WarnApps wir KatWarn oder Nina etc. haben alle viel zu spät oder überhaupt nicht
ausgelöst. Bei einer Alarmierung der Feuerwehr über Sirenen oder Funkmeldeempfänger muss die
Alarmierung auch zwingend sofort nach Auslösung durch die ILS erfolgen.
Es ist absolut notwendig, dass im Landkreis Unterallgäu die Warnung der Bevölkerung rechtzeitig
und zeitnah erfolgt. Möglich ist das aber nur mit einem funktionierenden Sirenensystem.
Darum ist die neue Installation von Sirenen in den Städten notwendig. Wie oben schon beschrieben,
gibt es in den meisten Dörfern noch Sirenen für die Feuerwehralarmierung. Die Sirenenanlagen der
Gemeinden müssen für eine zusätzliche Bevölkerungswarnung hinsichtlich Funkansteuerung und
Steuerungstechnik aufgerüstet werden. Das Gleiche gilt auch für die Integrierte Leitstelle in
Krumbach.
Kostenpunkt pro neuer Sirenenanlage ca. 10.000€ und für die Aufrüstung bereits bestehender
Sirenenanlagen sind pro Sirene ca. 3.000€ zu veranschlagen.
Um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten, dürfen Kosten aber nur eine
untergeordnete Rolle spielen.
Innerhalb der nächsten fünf Jahre wird die vorhandene analoge Funkalarmierung durch eine digitale
Alarmierung über das BOS-TETRA-Netz ersetzt. In diesem Zeitraum muss dann auch das Thema
„Bevölkerungswarnung über Sirenen“ berücksichtigt werden.
Alternative für Deutschland
2 04_Antag Installation von Sirenen Kreistag 2020-09-29
Da es im Landkreis Unterallgäu leider kein Katastrophenschutzkonzept gibt muss man sich auch
darüber zwingend Gedanken machen.
In den benachbarten Landkreisen Günzburg und Neu-Ulm ist dies vorgeschrieben, da diese zum
Warnkreis 1 um das Kernkraftwerk Gundremmingen gehören. Der Landkreis Unterallgäu liegt im
Warnkreis 2 ohne derartige Vorgaben.
Zusammenfassend wird folgendes beantragt:
1. Warnung der Bevölkerung über ein funktionierendes Sirenensystem in Abstimmung mit der
Einführung einer digitalen Alarmierung im BOS-TETRA-Netz
2. Erstellen eines Katastrophenschutzkonzeptes für den Landkreis Unterallgäu.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Sedlmeir