Ende August stellte die Kreistagsfraktion der Grünen einen ausführlichen Antrag zur Bekämpfung des Klimawandels und zum Erhalt der Artenvielfalt.

Was den Klimawandel anbelangt hat die AfD-Fraktion eine klare Haltung: Wir lehnen die Verengung der Diskussion auf das CO2 – Narrativ aus wohlüberlegten Gründen ab.

Der Erhalt der Artenvielfalt ist ein lobenswertes Ziel, das aber mit großem Sachverstand und großer Effektivität der eingesetzten Mittel umgesetzt werden muss. Auch ist es wichtig, alle daran Beteiligten „mit ins Boot“ zu holen.

Unser Kreisrat, Architekt Ernst Gradl, hat sich intensiv mit dem Antrag der Grünen befasst und folgende Stellungnahme dazu abgegeben:

Die AfD-Fraktion lehnt alle von den Grünen geforderten Maßnahmen aus folgenden Gründen ab:

Im  Antrag der Grünen werden die Themen Umweltschutz und Hochwasserschutz unseres Erachtens unzulässig miteinander vermischt.

Der Antrag suggeriert die ideologische Auffassung, dass „Mutter Natur“ bzw. die Rückführung einer durch Menschenhand geschaffenen Kulturlandschaft in einen hypothetischen Urzustand, die Lösung der gegenwärtigen Hochwasserproblematik ist.

Wir möchten hier auch einmal daran erinnern, dass die Entwässerung von Sumpf- und Moorlandschaften auch in Bayern maßgeblich zu Kulturlandschaften geführt hat, die wirtschaftlichen Ackerbau und Viehzucht erst möglich gemacht haben und in manchen Gegenden erstmals die Landbevölkerung von Missernten durch Überschwemmung, das heißt aus der Armut befreit haben.

Dass wir heute im Jahr 2024 starke und zweifellos problematische Überschwemmungen im Unterallgäu hatten, ist ein Thema, dem wir uns ohne Zweifel stellen sollten.

Aber wir sollten uns dem Thema als Ingenieure und Techniker stellen und nicht als Umweltschutzromantiker und „Zurück zur Natur“-Ideologen.

Daher stellen wir dem Antrag der Grünen unseren Antrag entgegen:

Antrag:

  1. Es ist erforderlich, dass die Kreisräte zunächst einen Überblick über das Hochwasser und die Überflutungen im Unterallgäu erhalten. Es soll daher incl. Kartenmaterial eine Übersicht der Überflutungen, einschließlich der Stärke der Schäden für die Kreisräte erarbeitet werden.
  2. Es sind mit Kartenmaterial gestützt die bisherigen Maßnahmen im Unterallgäu für den Hochwasserschutz darzustellen einschließlich laufender Planungen und als weiteres Kartenmaterial die möglicherweise zusätzlichen Maßnahmen, die hier beispielhaft z.B. für die Stadt Babenhausen zukünftige Überschwemmungen der Stadt verhindern.
  3. Erst nach Sachkunde und Auflistung ggf. der erhöhten Kosten für Maßnahmen des zukünftigen Hochwasserschutzes kann dann darüber beraten werden, ob zusätzliche Gelder aus dem Kommunalen Haushalt dafür eingesetzt werden können.

Abschließende Anmerkungen zum Thema Naturschutz:

Die Partei der Grünen mag ein Interesse für Moore haben, sollte jedoch einmal bedenken, wie umweltzerstörerisch für Wälder das Errichten von Windkraftwerken ist, wie problematisch es ist immer mehr Wiesen mit Solarzellen zuzupflastern und auch die Maisfelder nur für Biogasanlagen sind alles andere als ein Beitrag zum Umweltschutz.

Konzentrieren wir uns jetzt auf den Schutz vor Hochwasser, erarbeiten wir uns gemeinsam die Sachkunde für wirksame Konzepte und erst dann besprechen wir die Finanzierung.

Die zukünftige Haushaltlage wird auch aufgrund des wenig segensreichen Wirkens der Regierung im Bund, die maßgelblich von grüner Ideologie beeinflusst ist, außerordentlich angespannt sein, so dass wir uns im Landkreis auf unsere Kernaufgaben zu konzentrieren haben, und das ist die Aufgabe Schaden von unseren Mitbürgern abzuwenden, daher bitten wir, den Antrag der Grünen abzulehnen und sich unserem Antrag zur vertieften Sachkunde anzuschließen bzw. diesen gemeinsam zu beraten.