Heute am Sonntag, den 17. November ist dieser wichtige Tag.
Eingeführt wurde er nach dem I. Weltkrieg.
Während der Zeit des Nationalsozialismus sprach man vom „Heldengedenktag“, teilweise auch noch einige Jahre danach.
Bei uns im Allgäu findet anlässlich des Gedenktages ein Gottesdienst statt und anschließend marschiert man unter den Klängen der Blasmusik zum Kriegerdenkmal. Es sprechen in der Regel der Bürgermeister und ein Vertreter des Veteranenvereins. Ein Kranz wird niedergelegt und Feuerschalen werden entzündet.
Häufig findet anschließend die Generalversammlung des Veteranenvereins statt.
Bedingt durch den langen Abstand zum letzten Weltkrieg, den Schrecken des Nationalsozialismus und die uns von den Siegern aufgezwungene und häufig unkritisch übernommene Sicht der vergangenen Ereignisse finden immer weniger Menschen einen tieferen Zugang zu diesem Tag.
Der amerikanische Diplomat George F. Kennan flog kurz nach der Konferenz von Potsdam im Jahr 1945 in ganz geringer Höhe über die gesamte Provinz Ostpreußen. Folgendes hatte er zu berichten: Die Katastrophe, die über dieses Gebiet mit dem Einzug der sowjetischen Truppen hereinbrach, hat in der modernen europäischen Geschichte keine Parallele. Es gab weite Landstriche, in denen nach dem Durchzug der Sowjets kaum noch ein Mensch – Mann, Frau oder Kind – am Leben war, und es ist einfach nicht glaubhaft, dass sie alle nach Westen entkommen wären …… 3 Millionen starben durch Vertreibung, Verschleppung und Mord. Von den 11 Millionen deutschen Kriegsgefangenen kamen 1,6 Millionen um, die meisten von ihnen in der Sowjetunion – die letzten kehrten erst nach 10 Jahren Zwangsarbeit zurück. Bis zu zwei Millionen Vergewaltigungen von Frauen und Mädchen werden geschätzt – 200.000 Vergewaltigte starben an den Verletzungen, 100.000 Frauen wurden allein in der Berliner Charite behandelt.
In Freudenstadt im Schwarzwald wurde es französischen Kolonialsoldaten erlaubt, 3 Tage lang zu vergewaltigen.
Die Zahl der Vergewaltigungen durch amerikanische Soldaten wird auf 15.000 geschätzt.
Viele deutsche Städte versanken durch die völkerrechtswidrige Bombardierung der Zivilbevölkerung in Schutt und Asche – insbesondere Dresden, München, Berlin, Hamburg und Köln.
Ein beispielloses Maß an Volksverachtung wird sichtbar, wenn deutsche Demonstranten skandieren „Bomber Harris, do it again“
Wer mehr über diese schreckliche Zeit erfahren will, dem sei das Buch von Bruno Bandulet „Die systematische Plünderung Deutschlands seit 1945“ empfohlen.
Auch über die sogenannte „Alleinige Kriegsschuld“ am I. Weltkrieg gibt es das sehr lesenswertes Buch „Der Krieg, der nicht enden durfte“ von Jim Macgregor & Gerry Docherty
Persönliche Ergänzung:
Vier meiner insgesamt fünf Onkel wurden zur Wehrmacht eingezogen. Einer davon landete in russischer Gefangenschaft, nachdem Sowjetsoldaten Königsberg eingenommen hatten. Bei der Verteidigung der Stadt wurde mein Onkel durch einen Splitter im Knie verletzt. Er ließ sich nicht mehr operieren, aus Angst dann völlig gehunfähig zu sein und von den Russen sofort erschossen zu werden.
Auf dem Marsch ins Gefangenenlager konnte er bedingt durch die Verletzung das Marschtempo nicht mithalten.
Deshalb sollte er erschossen werden. Nur durch das beherzte Einschreiten einer russischen Ärztin wurde dies noch in letzter Sekunde verhindert. Gleiches passierte ihm beim Verladen von Tierfutter. Mangelnde Versorgung mit Lebensmitteln verführte ihn in seinem Heißhunger dazu, eine Handvoll von dem Viehfutter zu essen. Wieder drohte ihm die Todesstrafe durch Erschießen. Wieder rettete ihn eine Frau in der Nähe.
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