Die LAG (Lokale Aktionsgruppe Kneippland Unterallgäu e.V.), in der auch ein Kreisrat der AfD vertreten ist, genehmigte in der Sitzung vom 17. Juli einstimmig dieses Projekt. Damit verbunden ist ein Zuschuss vom Förderprogramm „Leader“ der Europäischen Union. Gefördert wird vor allem die Instandsetzung eines ehemaligen Walmdachstadels, der zukünftig als Unterkunft für Pilger und Wanderer sowie als Treffpunkt für die Bevölkerung der näheren Umgebung dienen soll.
Eigentümer des ehemaligen Kapuzinerklosters sind zwei befreundete Ehepaare. Bis zum Jahr 1986 waren die Kapuzinermönche für die Betreuung der lange Zeit zahlreichen Pilger zuständig. Mit dem Rückgang der Pilgerzahl und der Tatsache, dass immer weniger junge Menschen sich für den Eintritt in den Orden entschieden, wurde schließlich das Kloster aufgegeben. Das von den zwei Ehepaaren erworbene Grundstück mit 2700 qm befindet sich im direkten Anschluss an die Wallfahrtskirche „Unserer lieben Frau vom Berge Karmel“.
Was aber waren die Gründe, dass das kleine Mussenhausen immer mehr Pilger anzog und heute noch eine schöne Wallfahrtskirche hat? Der im 17. Jahrhundert lebende Söldner Philipp Schropp wurde von einer schlimmen, vermutlich todbringenden Krankheit befallen. In seiner Verzweiflung betete er sicher viel. Da erschien ihm die Muttergottes und forderte ihn auf, ihr zu Ehren eine Kirche zu bauen. Philipp Schropp wurde wieder gesund und baute 1649 wie versprochen in seinem Obstgarten eine kleine hölzerne Kapelle. Dort stellte er ein Bild der „Muttergottes vom Berge Karmel“ auf, das sein Bruder gemalt hatte. Da die Kapelle von den Mussenhausener angenommen wurde, errichtete er vier Jahre später gemeinsam mit gottesfürchtigen Helfern eine größere Kapelle aus Stein. Vermutlich kamen damals schon immer mehr Pilger; darum wurde ein Klösterl angebaut. 1694 wurde die Kirche von dem Augsburger Weihbischof Johannes Eustache Egolf von Westernach geweiht.
Möge die neu entstehende Pilgerherberge möglichst viele Menschen veranlassen, sich wieder auf den unschätzbaren Wert des christlichen Glaubens zu besinnen. Für die meisten von uns wird dies Buße und Umkehr bedeuten.
Wolfgang Reitinger, Kreisrat
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