Für die Siegermächte ist es der Victory Day. In der DDR war es der „Tag der Befreiung vom Hitlerfaschismus“.
Für die Bundesbürger war es lange Zeit der Tag der Niederlage. Zu gut hatte man noch die Leiden der Zivilbevölkerung durch die grausame Bombardierung der Städte in Erinnerung. Häufig folgten den Sprengbomben die „Brandbomben“, die nach dem Aufschlag eine extreme Hitze erzeugten, kaum zu löschen waren und darum noch stehende Häuser in Brand setzten.
Meine Mutter erzählte mit zitternder Stimme wie sie die Bombardierung Friedrichshafens erlebte.
Friedrichshafen am Bodensee war ein bedeutendes Zentrum der deutschen Rüstungsindustrie (Dornier Flugzeugwerke, die Maybach-Motorenwerke, …) und darum vorrangiges Angriffsziel.
Obwohl meine Mutter in Winterrieden rund 80 km entfernt von Friedrichshafen wohnte, konnte sie das durch die Bombardierung ausgelöste Beben des Bodens spüren!
Meiner Tante, die die Bombardierungen in München in Luftschutzkellern miterleben musste, stockte immer wieder die Stimme beim Erzählen.
Erst 1985, also 40 Jahre nach Kriegsende, wurde, ausgelöst durch eine Rede des Bundespräsident Richard von Weizsäcker, der 8. Mai als „Tag der Befreiung“ begangen.
Von Lesern dieser Seite gehe ich davon aus, dass sie nicht leichtgläubig den üblichen und weit verbreiteten Narrativen folgen und für eine differenzierte Betrachtung der Ursachen des II. Weltkrieges offen sind.
Darum empfehle ich das Buch „1939 – Der Krieg, der viele Väter hatte“ von Gerd Schultze-Rhonhof
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