Es wurden 8000 Gefäße gefunden, die bislang nicht erfasst waren
Unterallgäu. Alle Restmülltonnen, Biotonnen und Altpapiertonnen im Unterallgäu bekamen in diesem oder im vergangenen Jahr einen Chip. Damit sind die Gefäße jetzt eindeutig einem Grundstück zugeordnet. Die Einführung des Identifikationssystems für Mülltonnen hat sich gelohnt, zogen Landrat Alex Eder und Edgar Putz, Leiter der Abfallwirtschaft des Landkreises, Bilanz im Umweltausschuss des Unterallgäuer Kreistags. „Das war eine absolut sinnvolle Aktion“, sagte der Landrat.
Mit dem neuen System konnte der sich seit 1977 im Umlauf befindende Gefäßbestand im Landkreis zum ersten Mal mit dem Bestand abgeglichen werden, der beim Landratsamt veranlagt ist und für den Müllgebühren bezahlt werden. Dabei stellte sich heraus: „Wir haben fast 8000 Behälter gefunden, von denen wir bislang nichts wussten“, berichtete Putz. Damit sind im Landkreis statt der bisher registrierten 92.621 Gefäße tatsächlich 100.566 Tonnen im Umlauf. Besonders viele nicht erfasste Behälter, nämlich 4.318 Stück, gab es laut Putz unter den Altpapiertonnen. Darüber hinaus wurden 2.731 Restmülltonnen und 896 Biomülltonnen gefunden, für die nichts oder zu wenig bezahlt wurde, weil eine falsche Größe registriert war.
3.627 der 8000 Gefäße werden nachveranlagt, das heißt, für diese werden nachträglich Gebühren erhoben. Eine Nachveranlagung ist für bis zu vier Jahre möglich, wie Edgar Putz erläuterte. Die Chip-Aktion hat sich damit sogar auch finanziell gerechnet: Während für die Ausstattung der Tonnen mit den Transpondern Kosten in Höhe von 274.000 Euro anfielen, werden über die Nachveranlagung voraussichtlich Gebühren in Höhe von 379.000 Euro eingenommen.